Vor kurzem hatte ich die Ehre, bei Books4Life Wien eine wunderbare Doppel-Lesung veranstalten zu dürfen. Ich habe zwei absolut sympathische und aufregende Autorinnen kennengelernt und möchte euch unbedingt die beiden Bücher ans Herz legen, aus denen sie gelesen haben:
Schneepoet: Ein wunderbarer Festschmaus, der noch eine ganze Weile im Magen drückt
Das Tagebuch des neunundzwanzigjährigen Lukas ist keine leichte Kost. Ich habe es sehr gerne gelesen, gemeinsam mit dem Protagonisten gelitten, den Kopf über ihn geschüttelt und mich an einigen Stellen furchtbar über ihn geärgert. Am Ende wollte ich nur eines: Weiterlesen.
Ich musste lange über die Lektüre nachdenken, sie hinterlässt Eindruck. Und ich vermisse Luc. Trotz allem. Oder auch gerade deswegen. Gleichzeitig freue ich mich schon sehr, im (gerade von mir bestellten) Buch „Am Horizont schwarz“ mehr über seine große Liebe Inga zu erfahren. Von der er sich, so viel darf hier verraten werden, zu Beginn des Buches getrennt hat.
Liebeskummer, Identitätsfindung, Flucht, Drogen, sexuelle Eskapaden, Depressionen - Nika Sachs schreibt in diesem wichtigen Buch über Themen, bei denen dringend Redebedarf besteht. Der Tagebuch-Stil unterstreicht die Authentizität dieses Werkes eindrucksvoll. Die Sprache ist sehr eindringlich, an einigen Stellen möchte man am liebsten die Augen schließen - so wie es in Filmen möglich ist. Dann bringt es einen wieder zum Lachen. Wunderbar. Schrecklich. Unwiderstehlich.
Meine absolute Leseempfehlung wurde hiermit ausgesprochen.
P.S.: Wie schön ist überhaupt das Wort Bordsteinprosa?
Hier gehts zum Blog von Nika Sachs
Tulpologie: Es ist nie zu spät, seine Träume zu verwirklichen!
Es gibt sehr viele Gründe, aus denen es sich lohnt, diese wunderbare Novelle zu lesen. Einer davon ist vielleicht, um herauszufinden, ob Tulpen essbar sind. Ein anderer die feine Sprache, in der Magret Kindermann schreibt. Sie fühlt sich so angenehm an wie das Gefühl, nach einem langen Tag nach Hause zu kommen oder das einer schnurrenden Katze auf dem Schoß. Ein weiterer und wohl der schwerwiegendste: Die Geschichte selbst. Sie liest sich locker und leicht, ist viel zu schell vorüber und hinterlässt dennoch einen gedanklichen Nachhall im Kopf. Zudem macht sie Mut und auf eine beeindruckende Art irgendwie zufriedener.
Ich möchte die Handlung nicht nacherzählen, sondern einfach nur eine Empfehlung aussprechen: Lernt Marlene kennen. Und lieben.
Eine meiner Lieblingsstellen lautet übrigens: „In ihren frühen Zwanzigern entdeckte sie Gelüste für sich. Sie sammelte Geschmacksabenteuer wie andere Romanzen. Sie verliebte sich in schwarze Oliven, sie ging ins Kino mit einem ganzen Glas von ihnen. Sie bekam Sodbrennen, weil sie Salatsoße aus Balsamico und Honig wie Limonade trank.“
„Liebes Publikum, das Fotografieren der Show ist untersagt!!! Kameras werden eingesammelt!!! Auch mit Smartphones darf auf ausdrücklichen Wunsch der Künstler nicht fotografiert werden!!!“, unübersehbar hatte das Schild mit den vielen Rufzeichen beim Hereinkommen in den Konzertsaal überall gehangen und nach Aufmerksamkeit verlangt. Direkt vor der Bühne stand es ebenfalls riesig, fett und in Großbuchstaben auf einer Art Staffelei. Auch hatte Todd nicht die mehrfach wiederholten Ansagen auf Deutsch und Englisch vor dem Konzert überhören können. Dennoch – er hatte nicht mit dieser radikalen Umsetzung des No-Picture-„Wunsches“ gerechnet. Überhaupt hatte er bei einem Rockkonzert mit Stehplätzen, Bierdusche und Pogo gerechnet.
Aus diesem Grund fühlte er sich schon leicht unwohl, seitdem ihm klar war, dass er sich die berühmten Rock-Dinos im Sitzen ansehen musste. Als ihm jedoch während des zweiten Songs von einer extra starken Taschenlampe direkt in seine auf Dunkelheit eingestellten Augen geleuchtet wurde, kam dies dennoch überraschend. Geblendet kniff er die Augen zusammen.
„Autsch, ist das grell!“, entfuhr es ihm. Als der 32-Jährige wieder etwas sehen konnte, erkannte er, dass circa zwanzig Ordner auf beiden Seiten der Stuhlreihen aufgetaucht waren. Diese Menschen hatte einzig und allein die Aufgabe, zu überwachen, ob es jemand wagte, sein Handy auch nur in die Hand zu nehmen. Dies hatte eine etwas jüngere Nachbarin zu seiner Rechten tatsächlich getan, weshalb die Ordner so aggressiv in seine Reihe geleuchtet hatten.
„What happened to Rock’n’Roll?“, fragte sich Todd gedanklich einen Song-Titel zitierend kopfschüttelnd, während die zumeist betagten Fans vor ihm zaghaft anfingen, ihren Kopf ein wenig zu schütteln. Natürlich im Sitzen.
Später an diesem langen, absurden Konzertabend flüsterte ihm ein Sitznachbar von links zu, dass die Band schon einmal einen Gig abgebrochen hätte, weil jemand ein Foto der Altrocker gemacht habe. „Hätte ich das gewusst, hätte ich auch eins gemacht“, entgegnete Todd grimmig.
Der nicht mehr ganz so junge, freie Journalist war es gewohnt, auf Rock-Konzerten und Festivals die Freude über die Musik auch über seine Bewegungen herauszulassen, seine mittellangen, braunen Haare zu schütteln sowie lautstark und begeistert mitzugröhlen. Stattdessen ließ er das Konzert nun stoisch und sitzend über sich ergehen. „Bestuhlte Rock-Konzerte können ja nicht anders als beschissen sein. Sagt ja schon der Name“, grummelte er in Gedanken vor sich hin.
Als Todd endlich wieder an der frischen Luft stand, hatte er immer noch komische, grelle Flecken vor den Augen, wenn er sie zukniff. Das Konzert hatte sehr viel länger gedauert hatte, als erwartet. Er beschloss genervt, die fällige Kritik später zu schreiben und machte sich auf den Weg zur Grellen Forelle. Schließlich war Alina in diesem Club heute mit ihren Freundinnen verabredet. Alina. Todd kannte sie von einer Party eines gemeinsamen Freundes und hatte sie seither bereits zweimal wiedergesehen, was ihre Anziehungskraft auf ihn nicht gemindert hatte. Im Gegenteil.
Vor dem Club blieb Todd stehen, zog nervös an seiner Zigarette und starrte auf den vor ihm liegenden, tiefschwarzen Donaukanal. Eine Erleichterung für seine Augen, die ihm augenblicklich dafür dankten und endlich aufhörten, grelle Blitze zu senden. Er drückte die Kippe aus, nickte den Türstehern zu, betrat den Club und kämpfte sich durch das Gedränge. An der Bar kaufte er sich ein überteuertes, kleines Bier, dann sah er sie.
Auch das an diesem Abend blaue Deckenlicht des Raumes verhinderte nicht, dass er sie sofort erkannte: Ihre roten, lockigen Haare hüpften nach Herzenslust um ihren Kopf und ihr Gesicht hatte dieses besondere Profil, welches für ihn aus jeder Menge herausstach. Alina begrüßte ihn erfreut, er jedoch war nicht in Partylaune. Zwar tat es gut, sie zu sehen. Doch am liebsten hätte er sie für sich alleine gehabt. Ihn überfiel eine plötzliche Melancholie. Er fühlte sich fremd und nicht dazugehörig zwischen all den fröhlichen Leuten. Hinzu kam, dass ihn Alinas Freundinnen neugierig musterten. Auf anstrengendes Getuschel und Gekicher hatte er heute Abend keine Lust. Er fühlte sich kraftlos und unendlich müde. Die merkwürdige Stimmung während des Konzerts – die Band hatte während der gesamten drei Stunden nicht ein einziges Wort geredet – hatte ihn nachhaltiger deprimiert als er zunächst angenommen hatte.
Nach dem nächsten Song gelang es ihm, Alina nach draußen zu lotsen. Die laue Sommernachtsluft fühlte sich an wie eine wohltuende Umarmung, er steckte sich seufzend eine weitere Zigarette an. Als sie nach etwas Smalltalk ungeduldig fragte: „Kommst du wieder mit rein?“, hätte er sie gerne geküsst, traute sich jedoch nicht. Er erwiderte: „Ich weiß nicht, es ist so viel los… und dann noch dieses grelle Licht. Es bereitet mir irgendwie Kopfschmerzen.“ Sie musterte ihn prüfend: „Weißt du, Todd“, sagte sie, schnappte sich seine Flasche und nahm einen großen Schluck Bier. „Manchmal habe ich das Gefühl, das ganze Leben ist dir zu grell.“
An diese Worte musste er denken, als er kurze Zeit später alleine aufbrach. An einer Würstlbude kaufte er sich eine Dose Bier, das oben an der Öffnung nach Käsekrainer und Fett roch und wohl aus genau diesem Grund auch danach schmeckte. Es störte ihn nicht weiter, da er sowieso hungrig war. „Ich sollte gesünder leben. Was ist bloß aus mir geworden? Ich lasse mich einfach treiben, dabei bin ich keine Zwanzig mehr“, schoss es ihm durch den Kopf. Gleichzeitig wurde ihm vom Alkohol angenehm schwummerig. Erfolgreich verdrängte er den Gedanken, dass nicht nur der Rock’n’Roll, sondern auch sein Leben irgendwie aus dem Ruder gelaufen war. Todd genoss es, leicht angetrunken durch das nächtliche Wien nach Hause zu laufen.
In seiner Wohnung angekommen, drehte er den Fernseher auf. Er wollte die Arbeit noch etwas herauszögern. Doch die Nachrichten ernüchterten ihn blitzartig. Wieder war ein großer Lastwagen in eine Menschenmenge gerast. Es gab zahlreiche Tote und Verletzte. Trotz des Entsetzens, welches er mit seinen berichtenden Kollegen teilte, stellte er fest, dass derartige Vorfälle in den letzten Jahren zu einer bizarren Normalität geworden waren. „Du hast recht“, tippte er eine Nachricht an Alina, die mit ihren Freundinnen noch im Club geblieben war. „Mir ist das Leben tatsächlich oft zu grell.“
„Und zu schnell“, fügte er in Gedanken hinzu. „Ich begreife diese Welt nicht mehr.“
Eine halbe Packung Zigaretten und eineinhalb Gin Tonic später hatte er seine Konzertkritik fertiggeschrieben. Er schickte sie ab und überlegte, ob es sich noch lohnte, schlafen zu gehen. Es dämmerte bereits und die Vögel zwitscherten laut. Gegen Mittag sollte er sich in der Redaktion blicken lassen. Er nahm den letzten Schluck Gin aus seinem Glas, kaute ein wenig auf der im Glas verbliebenen Zitronenscheibe herum und streckte sich nach kurzem Zögern doch auf der Couch aus. „Ein wenig Ausruhen kann sicher nicht schaden“, dachte er erschöpft. Bereits im Halbschlaf schickte er Alina noch eine Nachricht: „Übrigens: Du warst für mich heute die schönste Frau in der Grellen Forelle“.
Todd schlief sofort ein. Auf der gegenüberliegenden Straßenseite schaltete sich mit einem Klick die neongrüne Leuchtreklame ab. Im grauen Licht der Morgendämmerung wirkte die Welt für einen kurzen Moment beinahe friedlich.
Diese Kurzgeschichte schrieb ich 2017 im Rahmen eines Schreibwettbewerbes zum Thema "Grell".
Bitte nehmen Sie eine blaue Pille ein, ziehen Sie sich die Gummikappe über den Kopf und warten Sie, bis die Messung der Hirnfrequenz abgeschlossen ist. Nach der Wahl eines Savewords kann es auch schon losgehen: Willkommen in Cronos Cube.
Ebenso wie die Protagonisten Zack und Lachlan tauchen Leser und Leserinnen tief in die faszinierende, virtuelle Welt der Spielkonsole Cronos Cube ein: Dort fühlt sich alles ebenso real an wie im wirklichen Leben. Doch die beiden sind nicht zum Spielen da: Zack will seinen besten Freund Lachlan aus den Klauen eines Entführers retten…
Thekla Kraußenecks Erstlingswerk zeichnet zum einen ein erschreckendes Bild Europas als Überwachungsstaat, welches leider gar nicht soweit entfernt von der aktuellen Realität erscheint. Cronos Cube erlaubt es zum anderen, in eine wunderbare Fantasiewelt voller liebevoll erdachter Lebewesen und Lebensweisen einzutauchen. In Cronos findet jeder seinen Platz, Freunde auf der ganzen Welt und entdeckt seine ganz besonderen Talente.
Auch die Gestaltung des Buches ist wunderschön und detailliert, nicht nur im Einband finden sich Zeichnungen der Autorin selbst, nein, auch mitten im Leseabenteuer begegnen den Lesern und Leserinnen immer wieder kleinere Illustrationen.
Mein Fazit: Ein superspannender Dystopie-Roman, der für absolut Jede und Jeden geeignet ist. Egal, ob jung oder alt, ob Zocker, Computer-Nerd, Irland-Fan oder Technik-Verweigerer.
Hier gehts zum sympathischen Indie-Verlag Liesmich.
Etwas versteckt und dennoch in unmittelbarer Nähe zum Campus-Gelände des Alten AKH befindet sich ein wunderbarer, sozialer Buchladen namens Books4Life Wien. Neben einem großen Stiefel-Geschäft geht es eine schmale Kellertreppe hinunter direkt ins Bücherparadies.
Hier gibt es gebrauchte Bücher jeglichen Genres zwischen fünfzig Cent und vier Euro. Der Erlös geht an soziale Projekte und Organisationen wie Amnesty International, Die Gruft, Deutsch ohne Grenzen oder s’Häferl. Betrieben wird der Laden ausschließlich von Ehrenamtlichen, unterstützen kann man ihn mittels Bücher- und Geldspenden, durch Mitarbeit oder Mitgliedschaft.
Als Kund_in wird man somit doppelt glücklich: Zum einen bekommt man tolle Bücher zu einem sehr günstigen Preis und zum anderen trägt man dazu bei, die Welt ein kleines bisschen besser zu machen. Denn Books4Life Wien „bekämpft Armut, fördert Bildung, schont die Umwelt und verbindet Menschen“ wie auf der Homepage zu lesen ist. Zudem veranstaltet der karitative Buchladen regelmäßig Events wie Lagerverkäufe, Bastel-Nachmittage, Upcycling-Workshops und Lesungen.
Die Idee von Books4Life stammt aus den Niederlanden. In Wien gibt es Books4life seit 2012, zunächst ohne festen Laden auf Märkte und Festen, dann für kurze Zeit im 3. Bezirk. Seit dem Sommer 2015 ist Books4life im 8. Bezirk in der Skodagasse 17 im „Heureka“ zu Hause. Aus diesem Grund kann man freitags auch gemütlich bei Live-Musik und Bier bis spät in die Nacht hinein nach Büchern stöbern.
Mehr Infos sowie Öffnungszeiten und Kontaktmöglichkeiten findet ihr unter www.b4l-wien.at, auf Facebook und Twitter.
Zum Online-Shop geht es hier entlang.
Der Artikel erschien im Juni 2017 in "Komp Mit" der Zeitschrift der Komparatistik der Uni Wien.
Die Buch Wien 2011 Geschichte. Mehr als 280 nationale und internationale Verlage haben sich und ihre Neuerscheinungen auf der Internationalen Buchmesse „Buch Wien“ vom 10.-13. November 2011
vorgestellt. Die Messe konnte mit 33.000 Besucher und Besucherinnen einen deutlichen Publikumszuwachs verbuchen. Ein Beitrag über Brezina, Gänseblümchen, TV-Ratten und den poetischen Klang des
Wortes Scheiße.
Zur Eröffnung der Lesefestwoche am 15. November wurde in Wien der Österreichische Staatspreis für Literatur verliehen. Neben Lesungen, Diskussionen und Workshops findet ab Mittwoch auch die internationale Buchmesse BUCH WIEN statt.
Paul Nizon heißt der Preisträger des Österreichischen Staatspreises für Literatur 2010. Anlässlich der Eröffnung der Lesefestwoche wurde der Schweizer Autor am frühen Abend des 15. Novembers im prunkvollen Wiener Palais Daun-Kinsky geehrt. Der Ovale Festsaal im ersten Bezirk war gut gefüllt, einige Gäste mussten sogar stehen. Und doch fehlte jemand.
Die Ministerin fehlt
Ursprünglich sollte die Kulturministerin Dr. Claudia Schmied den Preis verleihen. Vielleicht lag es an der kurzfristigen Verlegung der Veranstaltung vom Bundesministerium für Kultur ins Palais, zumindest war sie nicht da und verpasste die Laudatio des österreichischen Schriftstellers Klaus Hoffer, sowie die Dankesrede des Preisträgers Paul Nizon selbst.
„Sesshafter Nomade“
Laudator Klaus Hoffer bezeichnete den Weltenbürger Paul Nizon, der schon fast überall auf der Welt lebte und nun in Paris wohnt, als „sesshaften Nomaden“. Hoffer betrachtete Nizon als besonders würdig, den Preis zu bekommen, da er „reinste Literatur“ schreibe und durch seine Werke „das Unerreichbare zu erreichen“ versuche.
Glücksgefühle
Gerührt und glücklich über den Preis und die damit verbundene Ehrung seiner Arbeit, bedankte sich Nizon beim österreichischen Publikum, welches „seine Werke immer schätze“. Frühe literarische Erfahrungen mit Literatur aus Österreich und langjährige Freundschaften mit österreichischen Autoren, wie Ingeborg Bachmann oder Peter Handtke, prägen seine besondere Verbindung zu dem Land.
In Frankreich ein Star
Im deutschsprachigen Raum ist der Berner Nizon recht unbekannt. Ganz anders in seiner Wahlheimat Frankreich, dort ist er sehr beliebt. Vielleicht liegt das an seiner ungewöhnlichen und oft auch erotischen Erzählweise. Seine Bücher sind keine linearen Erzählungen und dienen der Selbstfindung. Laudator Hoffer beschrieb seine Bücher als eine Art Autofiktion, eine Mischung aus Fiktion und autobiographischem Inhalt.
Berufung statt Beruf
Nizon sieht einen wichtigen Sinn in seiner Literatur: „Es ist meine Hoffnung, die Erinnerung an eine reiche und seltsame, ein wenig melancholische Existenz zu hinterlassen. Ein Leben, von dem ein besonderer Duft ausgehen sollte, eine Ermutigung zu leben.“ Seine aktuellsten Werke heißen „Das Fell der Forelle“ und „Hund. Berichte am Mittag“ Aus Letzterem stammt auch das folgende Zitat: „Bücher müssen im Kopf des Lesers explodieren, auch wenn sie leise reden.“
Bekannte Namen auf der Lesewoche
Über 300 Autoren stellen in der nächsten Woche in Wien ihre Neuerscheinungen vor. Darunter auch „Säulen der Erde“-, und „Die Nadel“-Bestsellerautor Ken Follet, der aus seinem neusten, historischen Roman „Sturz der Titanen“ lesen wird. Oder auch Bernhard Schlink („Der Vorleser“, „Sommerlügen“), Robert Misik („Anleitung zur Weltverbesserung“), der „taz“-Kolumnist und „profil“-Blogger in den Bereichen Wirtschaft und Politik ist und Kriminalautorin Donna Leon („Venezianisches Finale“).
Erfreuliche Zahlen für den Buchhandel
Entgegen vieler Prognosen, die in Zeiten von E-Books, Online-Nachrichten und I-Pads keine Zukunft für das Buch sehen, konnte der österreichische Buchhandel im Vergleich zum Vorjahr ein Umsatzplus erzielen.
Das Ergebnis einer Umfrage der Gesellschaft für Konsumforschung bestätigt dies. Mit über elf Titeln pro Jahr und pro Befragten werden in Österreich im Vergleich zu Deutschland und der Schweiz die meisten Bücher gelesen.
Bald steht wieder Weihnachten vor der Tür und in dieser Zeit ist das Buch, nach Gutscheinen und Geld, immer noch die zweitbeliebteste Geschenkidee.
Dieser Artikel wurde im Rahmen der BUCH WIEN 2011 für ein Projekt der FH Wien verfasst.
Wiens Thrillerautor Albert Knorr verlegt seine Bücher selbst, damit er unabhängig darüber schreiben kann, was ihm wichtig ist. Sein Markenzeichen sind die Leseratten, sein neustes Buch ein Ökothriller, den Lobbyisten verhindern wollten. Was es damit auf sich hat und warum das Buch „Giftgrüne Gentechnik“ am Besten nie erscheinen sollte, hat Henriette Werner herausgefunden.
Im Fernsehen oder im Radio sprechen die Moderatoren oft ganz anders, als wir das aus dem täglichen Leben gewohnt sind. Das ist auch nicht weiter verwunderlich, denn diese Menschen haben das
Sprechen richtig gelernt.